Tyler Childers | Tickets

Wenn Tyler Childers Geschichten erzählt, dann sind sie ungeschönt, intensiv und tief verwurzelt in der Kultur Kentuckys. Seine Songs handeln von Leben auf der Straße, Kohlearbeitern, Mondschein-Whiskey und dem täglichen Überlebenskampf – und sie kommen direkt aus dem Herzen der Appalachen.

Da ist der Prediger, der zur Flasche greift, nachdem ihn seine Liebe verlassen hat. Der Sohn eines Minenarbeiters, der mit Drogen kämpft und keinen Ausweg findet. Nächte in verrauchten Bars, Moonshine und Koks – „höher als die Lebensmittelrechnung“.

Geboren in Lawrence County, Kentucky – dort, wo sich die kreative Seele der Appalachen mit dem „Country Music Highway“ (US 23) kreuzt – veröffentlichte Childers 2011 sein Debüt Bottles and Bibles. Schon im ersten Song Hard Times wird klar: Hier singt jemand, der weiß, wie hart das Leben sein kann. Und der trotzdem nicht aufhört, davon zu erzählen.

Sein Durchbruch kam 2017 mit dem Album Purgatory, produziert von Sturgill Simpson und David Ferguson (Toningenieur bei Johnny Cashs American Recordings). Das Cover zeigt die Umrisse seiner Heimat – ein klares Statement. Musikalisch ist es eine wilde Mischung aus Bluegrass, Honky-Tonk und ehrlichem Storytelling. Childers beschreibt es so: „Purgatory ist die Hölle – aber mit Hoffnung.“

Mit Country Squire (2019) landete er auf Platz 1 der Billboard Country Charts. Der Song All Your’n brachte ihm sogar eine Grammy-Nominierung ein. 2020 folgte Long Violent History, ein mutiges Bluegrass-Statement gegen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit, inspiriert von der Black Lives Matter-Bewegung.

2022 dann das ambitionierte Dreifach-Album Can I Take My Hounds to Heaven?, auf dem Childers sich mit Glauben, Tod und Erlösung auseinandersetzt – irgendwo zwischen Country, Gospel, Soul und Dixieland. Nur ein Jahr später erschien Rustin’ in the Rain, ein weiteres musikalisches Abenteuer.

Der Song In Your Love sorgte für Aufsehen: Das Musikvideo erzählt die Liebesgeschichte zweier schwuler Minenarbeiter in den 1950ern – ein mutiger Schritt in einer oft konservativen Szene. Doch genau das macht Childers aus: Er erweitert das Genre, bricht Grenzen auf und bleibt dabei immer authentisch.

2025 erscheint Snipe Hunter, produziert von niemand Geringerem als Rick Rubin (Run-DMC, Ed Sheeran, Metallica). Das Album verbindet Hinduismus, Opioidkrise, Folk, Gospel, Ragtime und psychedelische Klänge – ein wilder Ritt durch die Appalachen und darüber hinaus.

Tyler Childers zeigt, wie vielfältig Country sein kann – und dass seine Reise gerade erst begonnen hat.

Tyler Childers Tickets gibt es hier bei Ticketmaster.